“Baron Killisch von Horn legte durch die Erwerbung den Grund zum heutigen herrlichen Bürgerpark, welchen er in 20 Jahren mit vielen Mühen und Mitteln aus öden Sandbergen schuf. Killisch von Horn ruht auf dem Friedhof an der Spandauer Straße unweit seiner genialen Schöpfung.”
Ferdinand Beier “Aus vergilbten Blättern” 1909
Im Westen des Dörfchens Pankow, das im 19. Jahrhundert im wesentlichen aus der heutigen Breiten Straße als Dorfanger bestand, kaufte 1856 Dr. jur. Hermann Killisch von Horn für 18.000 Taler ein 2,5 Hektar großes Gelände. Er war als Mittdreißiger zur damaligen Zeit ein junger Mann, der gerade begann, seine Karriere und sein Vermögen aufzubauen und ein Jahr zuvor nahe dem Gendarmenmarkt in Berlin die Berliner Börsenzeitung gegründet hatte. Es zog ihn wie viele andere vermögende Berliner in das idyllische kleine Örtchen nördlich von Berlin, und er fand mit einem Wassermühlengebäude ein entwicklungsfähiges Wohnhaus und eine noch wilde, herrliche Umgebung.
Der Liebhaber der Gartenkunst gestaltete zunächst einen parkartigen Garten, acht Jahre später vergrößerte er sein Gelände auf 10 Hektar und schuf gemeinsam mit seinem Obergärtner Wilhelm Perring, der 1868 zu ihm kam und acht Jahre mit ihm gemeinsam wirkte, einen Landschaftsgarten von besonderer Güte. Wohn-, Wirtschafts- und Schmuckbauten entstanden, zwei Hügel wurden angelegt, das Areal modellierten sie nach den Prinzipien englischer Landschaftsparks.
Neben ihrem Wohnsitz in der Stadt lebte die Familie gerne hier draußen, und sechs der sieben Kinder sind hier geboren. Über viele Jahre hatten auch die Einwohner und Besucher Pankows Zutritt, bis die Zunahme “grober Mißbräuche” Killisch von Horn veranlaßten, den Park zu schließen.
Hermann Killisch von Horn und die noch junge Berliner Börsenzeitung (dargestellt als kleines Mädchen) gehen im Pankower Park spazieren. Im Hintergrund: Herrenhaus und Aussichtsturm. Zeichnung von Theodor Hosemann, 1865.
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