Die Jahre 1907 bis 1945

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“Im übrigen ist der Park ein beliebter Ort für Spaziergänger und Erholungssuchende, denen er als schöner und gesunder Aufenthalt dient. Während im Restaurationsgarten die Weisen der Kapellen erklingen, sind die Bänke im Park dicht besetzt mit Männern und Frauen, denen der Bürgerpark ebenso viel bedeutet wie der schönste Kurpark.”

Carl Gießmann und Otto Jacobi “Große Stadt aus kleinen Steinen” 1936


In den Jahren bis 1940 erlebte der Park seine Blütezeit. Er war gesellschaftlicher Mittelpunkt Pankows, und fast jede Pankower Familie pflegt ihre Erinnerungen an hier begangene Festlichkeiten.

Tennisplätze entstanden, in der ehemaligen Meierei eröffnete das einfach gehaltene Sportrestaurant, die Räumlichkeiten des Hauptrestaurants wurden erweitert. Im ersten Weltkrieg war in den Festsälen ein Reservelazarett untergebracht.

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Die große Gaststätte war das Herzstück des Parks, aber auch seiner Finanzierung.
1907 umfasste das Gartenrestaurant 2.500 m2, 1931 dann 16.580 m2. “Große und kleine Festsäle für 20-1000 Personen. Großer Garten für 4-5000 Personen”, bewarb der Pächter 1935 sein Etablissement. Ansichtskarte nach 1935.

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Das Sportrestaurant in der ehemaligen Meierei. Ansichtskarte.

1920 kamen Pankow und Niederschönhausen, deren Ortsgrenze die Panke gewesen war, zu Berlin, und der Bürgerpark erweiterte sich zum nördlichen Pankeufer. Hier entstand ab 1923 der Volkspark Schönholzer Heide mit Liegewiese und Planschbecken und dem der kargen märkischen Landschaft angeglichenen Parkstreifen mit Nadelgehölzen. Zwei Fußgängerbrücken verbinden ihn mit dem Bürgerpark.

An der östlichen Parkgrenze erbaute der Bezirk Pankow im Zuge der Brückenerneuerung eine Anlage mit Kiosk, Pergola und Begrenzungsmauer, die noch heute die “Pankower Drillinge” bekrönen.

Im 2. Weltkrieg blieb der Park bis Februar 1945 vom Bombardement verschont, dann wurde er zweimal unter Feuer genommen. Bis auf Tor und Kastellanhaus waren alle Gebäude betroffen, aber keines mußte vollständig abgerissen werden.

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